Baden-Württemberg will Sprachförderung an Kitas ausbauen

Am Programm „Singen-Bewegen-Sprechen“ sollen alle Kitas teilnehmen können

Baden-Württemberg

Am Programm „Singen-Bewegen-Sprechen“ sollen alle Kitas teilnehmen könnenBaden-Württemberg will die Sprachförderung zum Kindergartenjahr 2012/13 ausbauen. Dafür sollen Kindergärten die Inhalte und Instrumente des Landesprogrammes „Singen-Bewegen-Sprechen“ (SBS) übernehmen können. Gelingt es, diese Absicht zu realisieren, könnte sogar die Beschränkung des Programms SBS auf bisher 1.400 Kitas fallen und weitere Einrichtungen diese Instrumente nutzen, hofft das Kultusministerium. „Wir wollen von der bisher üblichen Projektitis wegkommen und allen Kindergärten, die es wünschen, eine Teilnahme ermöglichen“, erklärt der zuständige Kultus-Staatssekretär Dr. Frank Mentrup (Foto).

Bislang habe sich sehr gut gezeigt, wie gut die Kindergärten die Kleinsten mit dem Dreiklang Singen, Bewegen, Sprechen fördern können. „SBS wäre ein gutes Instrument für eine intensivierte spielerische Sprachförderung“, betont Mentrup. Deshalb überlegt derzeit der SBS-Lenkungsausschuss zusammen mit den Kommunalen Landesverbänden, Musikschulen, Musikverbänden und Hochschulen, das Programm künftig für die Umsetzung der Sprachförderung zu nutzen.

Auslaufen des Programms auffangen

Kann das Kultusministerium dieses Vorhaben realisieren, wäre es sogar möglich, an den Standorten ein Auslaufen des Landesprogramms vom Sommer 2012 an aufzufangen. Zwar hatte die frühere CDU/FDP-Regierung SBS an rund 1.400 Standorten bis 2015/16 versprochen und auch entsprechende Kooperationsverträge mit Kindertagesstätten und Grundschulen abgeschlossen, aber vom 1. Januar dieses Jahres an keinen Euro in die Finanzplanung eingestellt. 26 Millionen Euro hätte der versprochene Endausbau gekostet, ohne das ein zusätzlicher Standort hinzugekommen wäre.

Nachdem die neue Landesregierung jetzt aber entschieden habe, die Sprachförderung auszubauen, gebe es eine neue Möglichkeit für die inhaltliche Fortsetzung von SBS zumindest in den Kindertagesstätten. Dafür muss jedoch ein nachgewiesener Förderbedarf bestehen und die Kitas wünschen die Fortsetzung des Programms. Mentrup: „Es wäre unendlich schade, wenn wir die gute Arbeit der Erzieherinnen und Musikpädagogen nicht fortsetzen könnten.“ Nicht zu denken sei dagegen an eine Ausweitung auf die Grundschulen vom Sommer 2012/13 an. Darüber zu entscheiden, sei zu einem späteren Zeitpunkt den Schulträgern vorbehalten.

Bislang sind jedoch noch keine Entscheidungen gefallen. Zunächst steht das neue Konzept auf der Tagesordnung zur nächsten Sitzung des SBS-Lenkungsausschusses im Dezember. Das Kultusministerium sieht jedoch eine sehr gute Möglichkeit, die Grundversorgung der Kindergärten insgesamt inhaltlich zu verbessern.