Kompetenzen eines Erziehers/einer Erzieherin: Das sollten Sie für den Beruf mitbringen

   
von Dana S. - letzte Aktualisierung:
Kompetenzen-Erzieher-Ratgeber
Welche Kompetenzen sollten ErzieherInnen mitbringen?

Eine Vielzahl an Fähigkeiten kann Ihnen den späteren Berufsalltag erleichtern. Vor allem aber sollten ErzieherInnen offen sein und sich nicht vor Herausforderungen scheuen.

Was ist außerdem für den Berufsalltag erforderlich?

Neben dem Spaß an der Arbeit mit Kindern, ist eine hohe Stressresistenz eine Grundvoraussetzung für den Job als Erzieher oder Erzieherin. Dies liegt unter anderen daran, dass der Aufgabenbereich von Erzieherinnen sehr umfassend ist.

Welchen konkreten Aufgaben muss sich ein Erzieher stellen?

Die konkreten Tätigkeiten sind sehr unterschiedlich und gehen, auch wenn dieses Bild leider noch in der Gesellschaft verankert ist, weit über das Spielen mit Kindern hinaus.

Wer ErzieherIn werden möchte, steht schnell vor der Frage, welche Kompetenzen Erzieher und Erzieherinnen mitbringen sollten. Um dies zu entschlüsseln, hilft eine Definition des Berufsbilds. Im Gegensatz zu vielen anderen Abschlüssen, eröffnet der Beruf des Erziehers/der Erzieherin viele verschiedene Möglichkeiten, auf die die Ausbildung vorbereiten sollte.

Sie haben nach der Ausbildung nicht nur die Möglichkeit, mit Kindern im Kindergarten zu arbeiten, sondern können auch Jugendlichen oder aber Menschen mit Behinderungen helfen.

In unserem Ratgeber widmen wir uns den verschiedenen Bereichen und zeigen, welche Fähigkeiten als Erzieher oder Erzieherin unverzichtbar sind, um durch den Alltag zu kommen.

1. Der Aufgabenbereich von ErzieherInnen ist umfassend

sozialpädagogische Lernfelder für Erzieherinnen für die Gruppenarbeit mit Kindern

Als Erzieher oder Erzieherin können Sie auch mit Jugendlichen arbeiten.

Das Gute vorab: Langweilig sollte es Ihnen dank der vielen verschiedenen Aufgaben, die Sie als ErzieherIn erwarten, nicht werden. Sie haben die Möglichkeit, in unterschiedlichen Einrichtungen zu arbeiten.

Infrage kommen die folgenden Institutionen:

  • Kindergärten sowie Kindertagesstätten
  • Kinderkrippen und Horte
  • Jugendzentren
  • Kinderheime
  • Schulen oder Kindergärten für behinderte Kinder
  • Beratungsstellen für überforderte Familien
  • Ferienzentren (Erziehungscamps, Sommercamps etc.)
Männer als Erzieher:

Der Anteil der Männer ist im Bereich der Erziehung nach wie vor verschwindend gering. Wenn Sie sich für die Lebensgeschichten männlicher Erzieher interessieren, sehen Sie sich die folgende Website einmal an.

In jeder diese Einrichtungen kommen sowohl organisatorische als auch erzieherische Aspekte zusammen. Es existiert keine klare Abgrenzung mehr. Sie fungieren als Bindeglied zwischen Eltern und Kinder und sollen ganz nebenbei einen Großteil der Erziehung übernehmen. Praktisch stellt dies oft eine enorme Herausforderung dar, da einzelne Bereiche schnell vernachlässigt werden.

Neben einer hohen Fachkompetenz ist somit auch eine nicht zu unterschätzende Sozialkompetenz gefragt. Sie werden Fingerspitzengefühl beweisen müssen, um in verfahrenen Situationen den richtigen Ton zu treffen.

2. Konkrete Aufgaben, die den Berufsalltag eines Erziehers auszeichnen

Das Berufsbild eines Erziehers wird in der Gesellschaft meist verkannt. Vielfach existiert das Klischee, dass sich jeder ein bisschen mit Kindern beschäftigen könne. Die pädagogischen Fähigkeiten von ErzieherInnen sowie die Anforderungen im Alltag werden verkannt.

Zu den konkreten Aufgaben, mit denen Sie es als ErzieherIn zu tun bekommen können, gehören folgende:

Die Arbeit ändert sich grundlegend, sobald Sie die Leitung einer Kita, eines Jugendzentrums oder eines Horts übernehmen. Im Fokus stehen Mitarbeitergespräche, die Aufstellung einer einheitlichen Konzeption, die Einstellung neuer Mitarbeiter sowie die Planung von Fortbildungsveranstaltungen. Häufig unterschätzt werden die Bereiche der Öffentlichkeitsarbeit, die Zusammenarbeit mit anderen Einrichtungen sowie Verhandlungen mit Cateringfirmen. Zusätzlich erfolgen Abrechnungen, die Gestaltung der Räumlichkeiten, die Beschaffung neuen Materials sowie Umbaumaßnahmen.

Arbeitsbereich Aufgaben, die auf Sie zukommen können
pädagogische Arbeit Neben der reinen Betreuung zeichnet sich die pädagogische Arbeit durch Vorbereitung, Beobachtung, den Aufbau von Beziehungen sowie die Entwicklung und Anpassung von Spielideen aus. Vielfach spielt der integrative Gedanke eine Rolle, um allen Kindern oder Jugendlichen gerecht zu werden.
Pflege und Fürsorge Pflegerische Aufgaben erwarten Sie nicht nur in medizinischen Einrichtungen. Kleine Kinder im Kindergarten müssen oft noch gewickelt werden und bedürfen besonderer Aufmerksamkeit.
Bei der Arbeit mit behinderten Kinder haben Sie es in jedem Alter mit Kindern und Jugendlichen zu tun, die nicht alleine zur Toilette gehen können oder die gefüttert werden müssen.
Haushaltsführung Zwar verfügen die meisten Einrichtungen über Putzkräfte, dennoch werden Sie immer mal wieder zum Putzlappen greifen müssen, sei es bei einem verschütteten Getränk oder dreckigen Spielsachen. Zusätzlich zählt das Zubereiten des Frühstücks sowie des Mittagessens in vielen Kindertagesstätten zu den Alltagsaufgaben.
Kooperationen Sie werden zum Teil sehr engen Kontakt zu Eltern oder aber dem Träger der Einrichtung haben. Meist gilt es, die verschiedenen Interessen in Einklang zu bringen und soziale Fähigkeiten zu beweisen.
Organisation Der Tagesablauf muss organisiert werden. Es gilt, Aktivitäten frühzeitig zu planen und bei Bedarf kurzfristig ändern zu können. Bei Ausflügen werden Ihre Kompetenzen besonders gefordert.

3. Fähigkeiten, die Ihnen das Leben als ErzieherIn erleichtern

Charaktereigenschaften Erzieherin Teamplayer

Teamarbeit ist in Kitas besonders wichtig.

Die Kompetenzen, die Sie im Kindergarten oder anderen Einrichtungen benötigen, sind der vielfältig und umfassend.
Im Wesentlichen lassen sich die Anforderungen eines Erziehers jedoch in fachliche und persönliche Fähigkeiten einteilen.

Zu den fachlichen Fähigkeiten zählen folgende Bereiche:

  • Fachwissen über Erziehung im Allgemeinen
  • Verständnis und Anwendung von verschiedenen Methoden und Erziehungsstilen
  • Förderung der individuellen Entwicklung; damit verbunden ist eine gute Auffassungsgabe, sodass Sie einzelne Kinder trotz Ablenkungen im Blick behalten
  • die Zusammenarbeit in Teams von Erzieherinen und Erziehern erfordert ein hohes Maß an Geduld und Kompromissfähigkeit, teils ist jedoch auch eine gewisse Durchsetzungsfähigkeit unabdingbar
  • Kooperationsfähigkeit

Im Hinblick auf Ihre Persönlichkeit ist Offenheit eines der wichtigsten Kriterien eines Erziehers. Sie müssen in der Lage sein, viele ungewohnte Situationen zu meistern und sich stets auf unvorhersehbare Dinge einstellen können.

Methodenkompetenz Erzieher trotz Stress

Der Job als Erzieher/in kann stressig werden.

Zu den Stärken einer Erzieherin und eines Erziehers zählen daher:

  • eine feste Wertvorstellung und Haltung
  • die Fähigkeit, zwischen Nähe und Distanz zu agieren
  • eine schnelle Auffassungsgabe, um Konflikte zu vermeiden
  • das Erkennen von Bedürfnissen
  • ein gesundes Selbstbewusstsein, um die eigene Meinung vertreten zu können
  • die Bereitschaft, sich stetig weiterzubilden
  • Team- und Kompromissfähigkeit
  • Entscheidungsfähigkeit
  • eine gute Rhetorik
  • planerisches, vorausschauendes Handeln
  • Spontanität
  • Stressresistenz

Die meisten pädagogischen Kompetenzen erwerben Erzieher und Erzieherinnen erst im Laufe Ihres Berufslebens. Kaum jemand weiß direkt, wie er sich in einer bestimmten Situation verhalten sollte.
Innerhalb der langen Praxisphasen werden Sie als ErzieherIn jedoch auf viele der anstehenden Aufgaben vorbereitet, sodass sich der Wechsel von der Ausbildung zum Beruf nicht zu ungewöhnlich gestalten sollte.

4. Weiterführende Literatur für angehende ErzieherInnen

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Kompetenzen eines Erziehers/einer Erzieherin: Das sollten Sie für den Beruf mitbringen
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Bildnachweise: Nestor Rizhniak/shutterstock, Monkey Business Images/shutterstock, DisobeyArt/shutterstock, pathdoc/shutterstock (nach Reihenfolge im Beitrag sortiert)

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