Konsultationskindertageseinrichtungen

Lernen von der Praxis für die Praxis

Mecklenburg-Vorpommern

Frühkindliche Bildung und Erziehung praktisch umzusetzen, ist die Kernaufgabe von sogenannten Konsultationskindertageseinrichtungen. Die ersten zwei wurden dieser Tage in Mecklenburg-Vorpommern ernannt. Ziel der Landesregierung ist es, „ein Netzwerk dieser Einrichtungen im Land zu etablieren“, erklärte Henry Tesch, Minister für Bildung, Wissenschaft und Kultur von Mecklenburg-Vorpommern.

Im Rahmen der „Bildungskonzeption für 0- bis 10-jährige Kinder in M-V“ wurden in Mecklenburg-Vorpommern die ersten beiden Konsultationskindertageseinrichtungen ernannt. Die ausgewählten Kindertageseinrichtungen zeigen beispielhaft, wie Schwerpunkte in der frühkindlichen Bildung und Erziehung umgesetzt werden, heißt es in der Begründung des Ministeriums. Darüber hinaus stehen diese anderen Einrichtungen zur Orientierung und fachlichen Beratung zur Verfügung.

„Eine richtig gute Sache“ sei die Entscheidung des Ministeriums, erklärte Eberhard Schulreich, Mitglied des Bundesvorstandes der Volkssolidarität Bundesverband e.V. gegenüber KiTa.de. Die Volkssolidarität unterhält mit der Integrativen Kindertagesstätte „Am Bock“ in Anklam eine der zwei Einrichtungen. Die zweite ist das „Kinderhaus am Warnowpark“ in Rostock von der Arbeiterwohlfahrt.

„Für unser Team ist es eine Auszeichnung und eine Bestätigung unserer täglichen Arbeit“ freut sich Angela Breitsprecher, Leiterin der Kita „Am Bock“. Die Berufung durch das Ministerium „bedeutet für den Träger und unsere Kita in erster Linie eine Widerspiegelung unserer pädagogischen Arbeit und gleichzeitig deren Anerkennung in der Öffentlichkeit“, so die Kita-Leiterin im Gespräch mit KiTa.de.

Die inhaltlichen Schwerpunkte der Kita „Am Bock“ liegen in den Bereichen Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften, Technik (MINT) und „diese können wir nach der Ernennung sehr facettenreich weiterentwickeln“, sagt Breitsprecher. Für den Bereich „Bildungs- und Erziehungspartnerschaft mit den Eltern“ steht die Integrative Kindertagesstätte „Kinderhaus am Warnowpark“.

Bereits bei der Begehung der Kita durch das Ministerium wurde deutlich, „dass die Kinder unserer integrativen Einrichtung ständig alltagsbezogene Begegnungen mit Naturwissenschaften und Technik haben“ konstatiert die Kita-Leiterin: „Dadurch haben sie jederzeit die Möglichkeit, selbständig und eigenaktiv erste naturwissenschaftliche Erfahrungen zu sammeln.“ Für die Praxis bietet die Kita somit ein Angebot zum Fachaustausch von pädagogischen Mitarbeitern des Landes. Angela Breitsprecher weiter: „Gern geben wir von diesem Wissen ab und freuen uns, andere Einrichtungen den Weg zur Umsetzung naturwissenschaftlicher Erfahrungen für Kinder zu zeigen beziehungsweise diese zu begleiten.“

Insgesamt hatten sich 15 Einrichtungen beim Ministerium für Bildung, Wissenschaft und Kultur beworben. Gesucht wurden in der ersten Phase zwei Einrichtungen mit den Schwerpunkten MINT sowie „Bildungs- und Erziehungspartnerschaft mit Eltern“. In der nächsten Phase plant das Ministerium zwei weitere Konsultationskindertagesstätten zu ernennen, unter anderem mit dem Schwerpunkt Sprache.

Bereits am 18. Juni werden sich die beiden ernannten Konsultations-Einrichtungen auf der Landesfachtagung in Güstrow zum Thema „Mit der Bildungskonzeption fängt alles an – Frühkindliche Bildung und Erziehung im Prozess des lebenslangen Lernens in Mecklenburg-Vorpommern“ präsentieren.

Ziel der Landesregierung ist es, „ein Netzwerk von Konsultationskindertageseinrichtungen im Land zu etablieren, das einen kollegialen Austausch im Sinne von ‚Lernen von der Praxis für die Praxis’ bei der Umsetzung der Bildungskonzeption für 0- bis 10-jährige Kinder ermöglicht“, erklärt Minister Tesch.

Stolz zeigt sich Kita-Leiterin Breitsprecher auch darüber, dass „wir durch die Ernennung zu einem Ort der Begegnung fachlicher Mitstreiterinnen und Mitstreiter werden“. Durch den Austausch wird zudem die pädagogische Arbeit wesentlich gefördert und „somit können Erzieherinnen auch in anderen Bereichen praxisnahe Erfahrungen sammeln, die letztendlich den Kindern und Eltern zugute kommen“.

Weitere Informationen finden Sie auf der Website des Ministeriums für Bildung, Wissenschaft und Kultur