Schleswig-Holstein investiert weiter in sozialpädagogische Ausbildung

Arbeitsplatz Kita fasziniert immer mehr junge Menschen

Schleswig-Holstein

Um über 30 Prozent stieg in Schleswig-Holstein seit 2008 die Zahl der Schülerinnen und Schüler, die den Beruf der Erzieherin, des Erziehers ergreifen wollen. Zeitgleich schuf das Land über 30 zusätzliche Planstellen in dem Bereich der Beruflichen Bildung. „Nur so konnten wir das Wachstum überhaupt bewältigen“, erklärt Bildungsminister Ekkehard Klug. Er kündigt an, den Ausbau der sozialpädagogischen Fachschulen in den kommenden Jahren fortzusetzen.

Ausgelöst wurde dieser Investitionsschub durch das Kinderförderungsgesetz, das 2008 in Kraft trat. In diesem Gesetz verpflichteten sich Bund, Länder und Gemeinden bis 2013 für 35 Prozent der Kinder unter drei Jahren, einen Betreuungsplatz zur Verfügung zu stellen. Allein für Deutschlands nördlichstes Bundesland bedeutet dies, dass bis zum Stichtag 2013 die Kindertageseinrichtungen mehr als 1.300 zusätzliche sozialpädagogische Fachkräfte benötigen.

Weitere Investition auch in die Qualität der Ausbildung

Kräftig wuchsen die Ausbildungszahlen an den Fachschulen. Begannen im Jahr 2008 erst 690 Schülerinnen und Schüler zwischen Flensburg und Lauenburg ihre Ausbildung, wählten in diesem Jahr rund 1.000 junge Menschen diesen Berufsweg. Um 15 Prozent auf jetzt 1.667 stieg innerhalb von zwei Jahren auch die Zahl sozialpädagogischen Assistentinnen und Assistenten, die an den Berufsfachschulen für Sozialpädagogik ausgebildet werden.

Parallel zur quantitativen habe das Land auch in die qualitative Verbesserung der sozialpädagogischen Arbeit investiert. Der Minister betont: „Die Länder haben sich auf ein übergreifendes und verbindliches Qualifikationsprofil geeinigt. So wird die Ausbildung einheitlicher und zugleich qualitativ gestärkt.“ Heute arbeiten neben Schleswig-Holstein zehn weitere Bundesländer auf der Basis eines gemeinsamen Lehrplanes.

Seit 2009/2010 besteht darüber hinaus die Möglichkeit einer berufsbegleitenden Erzieherinnen- und Erzieherausbildung. Derzeit ist sie in Lübeck, Lehnsahn, Neumünster und Rendsburg möglich. Weitere Standorte sind geplant. „So stehen die sozialpädagogischen Fachkräfte den Kitas während des Vormittages zur Verfügung und können nachmittags die schulische Ausbildung absolvieren“, erklärt Klug. Erhöhen will der Minister auch die Durchlässigkeit in der Ausbildung. Beispielsweise kann er sich vorstellen, Ausbildungszeiten von sozialpädagogischen Assistenten auf die Ausbildungszeit zum Erzieher anzurechnen.