„Ich freue mich auf den Kindergarten“ heißt es seit Anfang dieser Woche auf einer Straßenbahn in Bremen. Und zwar auf Türkisch, Englisch, Französisch, Kurdisch, Arabisch, Russisch, Spanisch und Polnisch. Auf Deutsch natürlich auch. Mit dieser Aktion will der Bremer Rat für Integration zum zweiten Mal fremdsprachige Eltern dafür gewinnen, ihre Kinder frühzeitig für den Kindergarten anzumelden. „Je früher Kinder in den Kindergarten oder eine Krabbelgruppe besuchen, desto besser sind später ihre Chancen in Schule und Beruf“ unterstützt Anja Stahmann, Senatorin für Soziales, Kinder, Jugend und Frauen die Aktivitäten des Rates.

„Wir wollen Eltern motivieren, ihre Kinder früh in den Kindergarten zu schicken“ begründet Libuse Cerna, Vorsitzende des Rates für Integration die Aktion. Denn nach wie vor werden Kinder aus zugewanderten Familien im Schnitt später im Kindergarten angemeldet als Kinder ohne Migrationshintergrund. Sie sind im Vergleich zu ihrem Bevölkerungsanteil in diesen Einrichtungen auch heute noch unterrepräsentiert. Insbesondere bei den Dreijährigen ist die Lücke besonders groß.

Die Folge: Diese Kinder nutzen ihre Chancen zur frühkindlichen Bildung nur unzureichend. Dies wirkt sich natürlich auch auf die Sprache aus. „Kindergärten fördern den Spracherwerb nicht nur durch den alltäglichen Umgang mit Erzieherinnen und Erziehern sowie anderen Kindern, sondern zusätzlich durch spezielle Angebote“, erklärt Anja Stahmann.

Bis Ende Januar 2012 fährt die Sprechblasen-Bahn quer durch das Bremer Stadtgebiet. Ergänzend erhalten die Eltern Faltblätter in den genannten Sprachen unter anderem bei Kinder- und Frauenärzten, in Sozialzentren, bei Quartiersmanagern, in der Ausländerbehörde und in Moscheen. Hauptanmeldezeit für den Kindergarten ist vom 5. bis 25. Januar 2012.

Foto Straßenbahn: Silke Düker